29. Juni 2020  
Aarau, SUI  
Rhythmische Gymnastik

Schweizer Turnverband reagierte auf Athletinnenkritik

Letzte Woche hat der Schweizer Turnverband (STV) die Cheftrainerin der Rhythmischen Gymnastik, Iliana DINEVA sowie Nationaltrainerin Aneliya STANCHEVA aus ihren Ämtern entlassen. Damit reagierte der STV auf Kritiken und Vorwürfe von Turnerinnen des Schweizer Nationalkaders, die öffentlich schwere Vorwürfe betreffs der Arbeitsweise und des Umgangs mit den Sportlerinnen erhoben hatten.
Wie der STV letzte Woche mitteilte, habe man die Kritik sehr ernst genommen. «Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Gymnastinnen stehen für den STV immer im Zentrum», heisst es. Trotzdem sei es auch wichtig, dass Talente zu Höchstleistungen animiert werden. Entsprechend habe man die Anschuldigungen gegen Dineva geprüft. Dabei gab es zu den Personalien unterschiedliche Rückmeldungen. Dineva war seit 2016 im Cheftraineramt mit der Zielstellung, die nationale Rhythmische Sportgymnastik des Olympiajahrganges 2024 aufzubauen; Stancheva kam für den Bereich der Schweizer Juniorengruppe im Spätsommer 2018 dazu.

Erwin Grossenbacher (STV)

* Zitat der NZZ (08. 07. 2020):
"Seit zweieinhalb Wochen schlägt sich die Verbandsspitze mit Verwerfungen in der Rhythmischen Gymnastik herum. Sogar die Altbundesrätin Micheline Calmy-Rey befasst sich mittlerweile mit den Vorwürfen ehemaliger Athletinnen – in ihrer Rolle als Präsidentin der Ethik-Stiftung des Weltturnverbandes. «Verbaler oder physischer Missbrauch jeglicher Art darf schlicht nicht toleriert oder geduldet werden von denen, die Verantwortung tragen für das Wohlergehen und die Entwicklung junger Sportlerinnen und Sportler», liess sich Calmy-Rey am Dienstag zitieren.
Der STV und die Schweiz im Fokus der prominenten Chefethikerin. Was ist los im Turnerland?