24. März 2020  
Lausanne, SUI  
Gerätturnen

IOC und Tokio verschieben die Olympischen Spiele

Mit großer Erleichterung nahm die internationale Sportwelt die heutige Entscheidung des IOC zur Kenntnis, die Olympischen Sommerspiele 2020 nach längerem Zögern aufgrund der Corona-Pandemie nun doch zu verschieben. In Abstimmung mit Japans Premierminister Shinzo ABE und auf desse Bitte hin sollen die Sommerspiele nun "auf ein Datum nach 2020 verlegt werden, nicht später aber als im Sommer 2021.

DOSB-PRESSE - 24-März-2020
Der DOSB begrüßt die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) einer Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio um ein Jahr.
Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), Alfons Hörmann, gibt dazu das folgendes Statement:
„Die nunmehr schnelle und klare Entscheidung zur Verschiebung der Olympischen und Paralympischen Spiele ist ein richtiger und enorm wichtiger Schritt für den internationalen Sport und die gesamte Weltgemeinschaft. Das hilft vor allem den Athlet*innen, indem es den Trainings- und Qualifikationsdruck in dieser schwierigen Phase nimmt. Und es bestätigt der Weltbevölkerung, dass auch im Sport alles dafür getan wird, die weltweite Pandemie bestmöglichst und baldmöglichst unter Kontrolle zu bringen.“
"Wir hätten uns klare Aussage gewünscht“
Die Prüfung der Verlegung ist ein richtiger und in Anbetracht der aktuellen gesundheitlichen Weltlage längst fälliger Schritt des IOC, weil dies nun nach Innen und nach Außen deutlich signalisiert, dass man die Umsetzung der Spiele eben eindeutig der Weltgesund-heit unterordnet. Allerdings hätten wir uns bereits jetzt eine klare Aussage dahingehend gewünscht, dass die Spiele definitiv nicht zum geplanten Termin stattfinden können und nun über denkbare Alternativen beraten wird. Denn unsere Athlet*innen befinden sich in einer extrem schwierigen Situation: sie haben aufgrund der behördlichen Vorgaben kaum mehr Trainingsmöglichkeiten und für viele ist der Weg der Qualifikation völlig unklar bzw. nahezu unmöglich. Auch gegenüber der Öffentlichkeit wäre es ein enorm wertvolles Signal gewesen, den bisherigen Termin aufgrund der aktuellen Lage in der Welt abzusagen. Damit wäre noch klarer vernehmbar gewesen, dass der Gesundheit der Weltbevölkerung absolute Priorität einzuräumen ist. Das entspricht zweifelsohne auch der Wertorientierung des IOC. Doch diese wird gerade in Krisenzeiten nur über eine klare Kommunikation und entschiedenes Handeln für alle nachvollziehbar. Die öffentliche Wahrnehmung des IOC und des gesamten Sports wird nun ganz entscheidend davon geprägt, wie in den nächsten vier Wochen die weiteren Schritte offen kommuniziert und konsequent umgesetzt werden. Da nach den Prognosen der Expert*innen auch ein Termin im Herbst keine sichere Alternative darstellen würde, präferieren wir eine Verlegung mindestens ins nächste Jahr. Zu dieser Frage werden wir uns aber in den nächsten Tagen auch noch mit unseren Athlet*innen abstimmen, um deren wichtige Meinung einzuholen.
* Quelle: D O S B Pressemitteilung

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** Auch Swiss Olympic begrüsst diesen Entscheid:
«Die Verschiebung sorgt dafür, dass den Athletinnen und Athleten, die sich zuletzt unter immer schwierigeren Bedingungen vorbereiten mussten, die Ungewissheit genommen wird», sagt Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl.
Aus Sicht von Swiss Olympic bietet die Verschiebung die Chance auf Olympische Spiele in Tokio, die dem weltumspannenden Geist der olympischen Bewegung entsprechen, die für alle unter den gleichen, fairen Bedingungen stattfinden, die sportliche Höchstleistungen ermöglichen und die den Menschen auf der ganzen Welt Freude bereiten. 
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