08. August 2020  
Halle / Sa.  
Gerätturnen

Dunkel, Dauser, Klessing bei Brylok in Halle

Dauser, Brylok: erstes Testtraining in Halle

Nicht nur WM-Barrenfinalist Lukas DAUSER (27), sondern nun auch der zweimalige und aktuelle Deutsche Meister am Pauschenpferd, Nils DUNKEL (23) haben in diesem Monat den Wechsel ihres Trainingsortes vom SC Berlin zum SV Halle vollzogen. Damit betreut der Hallesche Trainer Hubert BRYLOK (60) neben seinem Schützling Nick KLESSING (22) drei aktuelle Mitglieder des TurnTeams Deutschland mit klarer Zielrichtung der Olympiateilnahme 2021 in Tokio.
Vorausgegangen waren individuelle Planungsgespräche beim SC Berlin, wo sich Dauser und Dunkel die letzten Jahre zu internationer Klasse entwickelt hatten.
Insbesondere Nils Dunkel sah in der coronabedingten Verlegung der Olympischen Spiele auch eine Chance, sich durch Umfeldveränderung neuen Entwicklungsreizen auszusetzen. Der Thüringer aus Erfurt trainierte die letzten 14 Jahre in Berlin und sah nun nach Lukas Dausers Wechsel und unter den gleichguten Trainingsbedingungen in Halle / Saale die Chance, an seinen Defiziten insbesondere an Ringen Boden und Reck zu arbeiten, um sich noch einmal einen "Kick" in Richtung Spitzenleistungen zu versetzen ...

Auch an der Saale, Olympia fest im Visier: (v. links:) Nils Dunkel, Nick Klessing, Trainer Hubert Brylok und Lukas Dauser

"Vor allem im Bereich der Kraftfähigkeiten, insbesondere an den Ringen, gefiel mir die Arbeit und deren Ergebnisse, die Hubert Brylok als Trainer mit Nick Klessing über Jahre geleistet haben" so der Thüringer Nils Dunkel, " ... und auch das kollegiale Klima, was zwischen diesen beiden herrscht!" Vielleicht ist es auch die Art der gemeinsamen Herkunft: Auch Brylok stammt aus Thüringen, aus Bad Salzungen, und hat einst den leistunssportlichenWeg über Bad Blankenburg, den SC Motor Jena bis hin zum damaligen SC Chemie Halle gefunden.
Dunkels neuer Trainer Hubert Brylok selbst war 1982 Deutscher Ringemeister (DDR) und im Jahr darauf zweifacher Vize-Europameister (Sprung, Reck) in Warna gewesen - damals nur geschlagen vom Ausnahmeathleten Dmitri Bilosertschew -  und galt z. B. mit der qualitativen Weiterentwicklung des Kovacs-Saltos als einer der "kühnsten Testflieger" der internationalen turnerischen Flugelemente-Entwicklung am Reck in den achtziger Jahren!
Zunächst werden die beiden Ex-Wahlberliner nun ihr logistische Umfeld bei den Halloren an der Saale ordnen und reisen dann dem SV-Halle-Tross ins Trainingslager nach Zinnowitz nach. Man wird wohl nun sicher ein Auge mehr auf die Entwicklung dieses leistungsstarken Trio werfen: Immerhin konzentriert sich damit eine "halbe deutsche Nationalriege" an der Saale - was auch eine attraktive Aufgabe für so einen gestandenen Mann, wie Hubert Brylok, darstellt, der vor allem für seinen individuellen Umgang auf Augenhöhe von seinen Athleten geschätzt wird!
(C) gymmedia / E. Herholz