Da
die Europäische Turn-Union UEG zur 34. Europameisterschaft 2013 in
Moskau - die als 5. Einzel-EM ausgeschrieben ist - wieder
eine Mehrkampfmeisterin ermittelt, soll an
dieser Stelle der großen Namen und Persönlichkeiten gedacht
werden, die gerade und vor allem durch die Mehrkämpfe
europäische Turngeschichte schrieben:
Erstmals in der
über 50-jährigen Geschichte der Frauen-Europameisterschaften,
die 1957 in Bukarest begann, wurde
2005 in Debrecen mit Marine DEBAUVE
eine Französin Mehrkampf-Europameisterin und unterbrach damit die fast ein Vierteljahrhundert währende Dominanz der Top-Nationen
Ukraine, Russland, Rumänien, bzw. davor der Sowjetunion.
Allein der 2004 zurückgetretene Swetlana
Chorkina gelang als einziger Turnerin der Hattrick (1998 -
2000 - 2002).
Zuvor hatten nur deutsche Turnerinnen (DDR) mit Maxi
Gnauck (1981 in Moskau), bzw. Karin
Janz (1969) die Phalanx der sowjetischen rumänischen, bzw.
damals auch noch der tschechischen Turnerinnen (Vera
Caslavska, 1965, *67) zu durchbrechen vermocht. Maxi Gnauck holte 1985 mit
Silber in Helsinki auch als letzte deutsche Turnerin eine
Mehrkampfmedaille.
Seit der Rostockerin Antje Wilkenloh
(DDR; 1989 in Brüssel), kam keine Deutsche mehr im Mehrkampf unter die
besten 10 europäischen Turnerinnen.
Letztmalig schafften 1998 in St.
Petersburg zwei deutsche Turnerinnen den Sprung in ein Mehrkampffinale:
- die beiden Berlinerinnen Gritt Hofmann und
Yvonne Pioch...
Unverständlicher Weise verzichtete die UEG - so wie auch bei den
Männern - bei den 27. Europameisterschaften der Frauen 2006 in Volos
(Griechenland) auf die Ausrichtung eines Mehrkampffinals, welches beim
Anforderungsprofil der momentan dominierenden Weltcupserie im
Frauenturnen das Spezialistentum weiter befördert, wenn auch
nicht so akut, wie im Männerbereich.
So sei wenigsten der "inoffiziell-besten" Mehrkämpferinnen
der 27. EM
2006 in Volos gedacht, bei es "nur" den Team-Wettkampf und
die Gerätefinals gab.
Bei den 28. Europameisterschaften der Frauen 2007 in Amsterdam -
die nach Debrecen als 2. Einzel-EM ausgeschrieben waren - sahen den
ersten italienischen Sieg durch die Mehrkampfweltmeisterin des
Vorjahres, Vanessa Ferrari, die
Sandra Izbasa (ROU) und Alina Kozich (UKR) auf die Medaillenränge
verwies.
Die beiden Ksenias -
Semenowa und
Afanasjewa - unterstrichen 2009 in Mailand die russische
Dominanz mit einem Doppelerfolg und auch zuletzt 2011 in Berlin siegte
mit Anna Dementjewa erneut eine
Russin, nachdem die Favoritin Aliya Mustafina allerdingsgleich zu
Beginn der EM knieverletzt ausscheiden musste.
Mit Elisabeth Seitz holte 24 Jahre
nach Maxi Gnauck mit Silber wieder eine deutsche Turnerin
eine Mehrkampfmedaille!
Was ihr in Berlin versagt blieb, klappte 2013 in ihrer Heimatstadt
Moskau: Die Olympiasiegerin von London, Alija
MUSTAFINA, landete den russischen Hattrick und sicherte für
ihr Land den dritten Mehrkampferfolg in Folge und verwies damit die
rumänische Konkurrenz erneut auf die Plätze:
Damit bleibt Rumänien seit 1987 Moskau - seit Daniela Silivash
- weiterhin ohne Mehrkampf-Titelgewinn!
Die
erfolgreichstem Mehrkämpferinnen Europas - und die deutsche Bilanz